Aus der Vogelperspektive auf die Ekliptik ist deutlich zu erkennen, daß Pluto eine exzentrischere Umlaufbahn als alle Planeten besitzt. Plutos Umlaufbahn scheint die von Neptun zu schneiden, und für eine Dauer von 20 Jahren ist Pluto geringfügig näher zur Sonne als Neptun. Das nächste Schaubild zeigt, daß dieses Schneiden der Umlaufbahnen eine Illusion ist.
Wir sehen hier die z-Komponente jedes Planeten im Vergleich zur Entfernung zur Sonne. Die meisten Planeten weichen nur leicht in vertikaler und radialer Richtung ab, nur Pluto vollzieht eine große, tropfenförmige Figur. Diese Figur zeigt, daß Pluto weit davon entfernt ist, Neptuns Orbit zu schneiden.
Pluto und Neptun befinden sich in einer bekannten 3:2 Kopplung, die ihre Kollision oder sogar Annäherung verhindert, unabhängig von ihrer Trennung in der z-Dimension. Dieses Schaubild zeigt die Umlaufbahnen der vier Großplaneten und Pluto in Bezug auf die synchrone Rotation mit Neptuns Hauptbewegung. Der Mindestabstand zwischen Pluto und Neptun beträgt 17 AE, zum Vergleich: Der Mindestabstand zwischen Pluto und Uranus beträgt 11 AE. Die Freiheit von Plutos Umlaufbahn beruht auf einer Wechselwirkung seines Drehmoments mit Neptun. Wenn Pluto Neptun näherkommt, bekommt er zu Lasten Neptuns zusätzliches Drehmoment. Pluto begibt sich auf eine höhere Umlaufbahn, fällt aber hinter Neptun, weil höhere Umlaufbahnen langsamere Tangentialgeschwindigkeiten haben. Tausende Jahre später, wenn sich ein Gleichgewicht zwischen Neptun und Pluto eingespielt hat, stellt sich eine Opposition der beiden ein. Pluto verliert an Drehmoment und fällt damit in eine niedrigere - aber schnellere - Umlaufbahn.
Diese Seite ist das Werk von Renu Malhotra und erscheint in ihrem Buch "Pluto and Charon" (University of Arizona Press, 1997).